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Reorganisation und Prozessverbesserungen
Post-Merger Integration
In der Regel sind bei Unternehmenszusammenschlüssen sehr viele Aufgaben in sehr kurzer Zeit zu bewältigen, da zwei unterschiedliche Organisationen soweit wie möglich zu einer Organisation verschmolzen werden sollen – siehe die folgende Abbildung für die beispielhafte leicht divergente Groborganisation zweier zu mergender Unternehmen:

Post-Merger Integration


Post-Merger Integration (PMI) beginnt schon während der Due Diligence. Denn nach Unterzeichnung des Übernahmevertrages beginnt die Uhr sehr viel schneller zu ticken, damit zum einen der Zusammenschluss überhaupt ein Erfolg wird und das zum anderen möglichst schnell. Insofern gilt es für ein PMI Projekt, rechtzeitig gut vorbereitet zu sein. Wenn zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Übernahmevertrags die Konzepte für die Integration der Unternehmen noch nicht fertig gestellt sind, geht wertvolle Zeit verloren.

Abhängig von den strategischen Hauptzwecken des Zusammenschlusses (z.B. Kostensenkungspotenziale, Produkterweiterungen, regionale Erweiterung) wird der Fokus der Prioritäten im Integrationsprozess definiert. Grundsätzlich ist bei der Post-Merger Integration wichtig

  • zunächst schnellstmöglich das operative Geschäft zu sichern, um sich dann wieder auf die Kunden zu konzentrieren
  • Synergiepotenziale zu heben
  • die Kulturen zusammenzuführen
  • die Prozesse und Technologien in allen Sparten zu integrieren
  • sowie die mittel- und langfristige Ausrichtung festzulegen.

Liegt der Fokus des PMI Projekts auf Kostensenkung, so werden üblicherweise zunächst Möglichkeiten zur kurzfristigen Wertgenerierung evaluiert. Hierfür wird sowohl für die IT als auch für weitere Unternehmensbereiche u.a. der Einkaufsprozess durchleuchtet, Einkaufspreise gebenchmarkt, Zulieferer überprüft sowie Preisstaffeln bei Hinzukommen von Volumina gescannt und ggf. neu verhandelt.

Ein PMI Projekt in der IT kann meistens nur bei extremer Priorisierung von Aufgaben sowie bei pragmatischer Vorgehensweise gut funktionieren. Um Fehlschläge zu vermeiden, sind hierbei zunächst grundsätzliche Fehler zu vermeiden. Insofern sollten u.a. folgende allgemeine Aspekte beachtet werden:

  • Es muss Klarheit über die tatsächlichen Zielprioritäten des Zusammenschlusses bestehen. Unklare und verschleierte Ziele führen dazu, dass die wirklichen Ziele im PMI Projekt nicht erreicht werden können
  • Der Fokus von Aufmerksamkeit und Ressourcen ist zunächst auf solche Aktivitäten zu setzen, bei denen sich viele Potenziale heben lassen – wie oftmals beim IT Einkaufsprozess
  • Vor Anpassung von Technologien und Organisation muss der zukünftige Prozessablauf sauber definiert werden. Es macht insofern keinen Sinn, sich zu schnell auf Technologien und Systeme zu fokussieren
  • Es ist gut zu überlegen, ob und wie Prozesse zusammengeführt werden sollen. Es kann evtl. auch ein paralleles Nebenherlaufen von Prozessen zunächst sinnvoll sein, insbesondere wenn beide Prozessabläufe an sich gut funktionieren
  • Bei der Auswahl von Technologien und Systemen sollte sich weitestgehend für eines der beiden Zielsysteme entschieden werden. Eine Zusammenführung von Einzelteilen mittels eines best-of-breed Ansatz könnte die Komplexität signifikant erhöhen.

Für die Durchführung des PMI Projekts siehe zudem auch die Ausführungen zum Thema Projektmanagement.